Letzte Woche habe ich einen ganz interessanten Artikel zum Thema Bildsprache gelesen. Es ging darum, dass einzigartig zu sein, das größte Kapital ist, was wir als Fotografen zur Verfügung haben.
Leider hat die Fotografie durch die Digitalisierung vielfach den Wirklichkeitsanspruch verloren. Für mich zeigt ein gutes Bild was ich als Fotograf vermitteln möchte. Gute Aufnahmen haben das Potenzial konkret etwas abzubilden und zeitgleich eine Erzählebene beim Betrachter auszulösen.
Ich bin mir sicher, dass jeder Fotograf bestätigen kann, dass es nicht immer einfach ist Künstler zu sein. Wir fühlen uns manchmal schwach und unsicher und glauben stärker zu sein als wir es in Wirklichkeit sind. Das das nur Menschlich ist, brauche ich euch ja nicht zu erzählen. Selbstbewusstsein und innere Stärke zu besitzen ist etwas, was jeder Künstler besitzen muss, denn Kritiker gibt es viele. Bestimmt kennt ihr das auch, dass hinter jeder kreativen Entscheidung die Frage aufploppt: „Mache ich das richtige?“ Leider orientiere ich mich oft in der Meinung Dritter, wähle den sicheren Weg folge Trends und kopiere statt meine Einzigartigkeit zu fördern. Doch genau das ist das größte Kapital, dass wir Künstler haben, denn sie ermöglicht uns etwas zu schaffen, dass niemand nachmachen kann. Wer verlangt es dazu also? Dem Herzen zu folgen und somit eine Identität aufzubauen? Ich denke sich selbst treu zu bleiben und das zu machen was einen fasziniert, ist schon mal ein guter Weg.
Wenn ich so darüber nachdenke ist der fotografische Stil das Ergebnis der persönlichen Herangehensweise, geformt aus den persönlichen Erfahrungen im Leben, als auch der Menschen mit denen man zu tun hat. Dabei bin ich mir gar nicht sicher ob die Entwicklung des eigenen Stils eher bewusst und unbewusst geschieht. Vermutlich ist niemand über Nacht ein talentierter Fotograf nur weil er das entscheidet. Es braucht tatsächlich viel Übung der zu sein der man in der Fotografie sein will. Der wohl wichtigste Punkt ist es meiner Meinung nach, sich mit den Dingen zu beschäftigen die man gerne macht, die einem immer wieder mal durch den Kopf schwirren und einem kreative Impulse setzen. So kommt wohl die eigene Handschrift zu Stande.
Manchmal kommt es mir auch so vor, dass Kollegen meinen Stil besser erkennen als ich selbst. Warum ist das so?
Auch stelle ich immer wieder fest, dass eine Auszeit von der Fotografie manchmal nötig ist, um in seiner Kreativität wieder Energie zu finden. Geht es euch damit genauso?
Was nehme ich mir nun vor? Ich möchte Lernen Kritik von Dritten auszuhalten, hinterfrage regelmäßig den Status Quo, bin mutig im Experimentieren und bleibe meinen Leidenschaften treu.
In diesem Sinne frohes Schaffen. Mich würde sehr interessieren wie es euch so ergeht?
Alles liebe, Romana